Schlafambulanz

bzw. Schlafsprechstunde

Nicht jeder, der unter Schlafstörungen leidet, muss gleich in ein Schlaflabor, um den Schlaf messen zu lassen. Größere schlafmedizinische Zentren bieten in aller Regel eine Schlafambulanz oder Schlafsprechstunde an, um Patienten zunächst ohne den großen Aufwand einer stationären Untersuchung zu untersuchen und zu beraten.

 

Was erwartet Sie in einer Schlafsprechstunde?:

In der Schlafsprechstunde versucht man sich als erstes in einem ausführlichen Gespräch einen Überblick zu verschaffen, welche Form der Schlafstörung bei Ihnen vorliegt und was zu Ihren Schlafbeschwerden beiträgt.

In der Wissenschaft unterscheidet man heute über 80 verschiedene Formen und Ursachen von Schlafstörungen. Häufig liegt nicht nur eine, sondern es liegen mehrere Ursachen vor. In der Sprechstunde wird man Sie daher sehr gründlich über den Beginn und Verlauf ihrer Beschwerden, bisherige Therapieversuche, den Ablauf einer typischen Nacht und eines typischen Tages befragen. Da hierfür der erste Termin nicht immer ausreicht, wird in der Regel mit Ihnen noch ein zweiter Gesprächstermin vereinbart.

Je nach Einzelfall bekommen Sie außerdem beim Ersttermin Fragebögen mit nach Hause, vor allem sog. Schlafprotokolle, die Sie ein bis zwei Wochen lang wie ein Tagebuch führen sollen. Diese Schlafprotokolle sind vor allem bei Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen wichtig. Sie können sich die Schlafprotokolle und zwei weitere Schlaffragebögen auch als Datei herunterladen, zu Hause ausdrucken und zum Ersttermin bereits ausgefüllt mitbringen.

Download:Schlafprotokoll

Download:Schlaffragebogen

Download:Schläfrigkeitsfragebogen ESS

Eine weitere wichtige diagnostische Informationsquelle sind ambulante Messungen Ihres Schlafes zu Hause, die je nach Fragestellung erlauben, z.B. ihre Atmung im Schlaf, Beinbewegungen oder sogar ein Schlafprofil zu messen.(siehe Apparative Messungen). Allerdings verfügt nicht jedes Einrichtung über all diese Messmöglichkeiten

Wie geht es im Anschluss weiter?:

Bei vielen Patienten mit Ein- und/oder Durchschlafstörungen ist eine genauere, stationäre Schlaflaboruntersuchung nicht erforderlich. Im Anschluss an die Diagnose bespricht man mit Ihnen die therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Je nach Art der Schlafstörung werden individuelle medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapiemaßnahmen empfohlen. Ausführliche Informationen zu Therapiemöglichkeiten finden Sie unter: Ohne Medikamente.

Speziell für Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen, die keine direkte organische oder psychische Krankheit haben, bieten einige Kliniken regelmäßig ambulant ein sog. "Schlaftraining" oder etwas Ähnliches an.

Bei Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen und anderen organischen Ursachen ist in der Regel eine stationäre Schlaflaboruntersuchung und Behandlung angezeigt.

Praxistipp

Nicht jedes Schlafmedizinische Zentrum bietet in seiner Schlafambulanz qualifizierte Hilfe bei Ein- und Durchschlafstörungen oder seltenen Schlafstörungen wie Narkolepsie u.ä. an. Erkundigen Sie sich am besten vorab telefonisch oder über die immer häufiger auch vorhandenen Information im Internet, ob eine Klinik über ein entsprechend spezialisiertes Angebot verfügt. Spezielle Anlaufadressen für Patienten mit Ein- und Durchschlafstörungen finden Sie unter: "Wo finde ich Hilfe?"