Schlaftagebücher
Schlaftagebücher (bzw. sog. Schlafprotokolle) sind eines der wichtigsten "Instrumente", wenn es darum geht, die Ursachen einer Schlafstörung (Insomnie) zu erkennen. Auch um den Verlauf und Erfolg einer Therapie zu kontrollieren, sind sie unverzichtbar. Unter einem Schlaftagebuch versteht man einen Kurzfragebogen, der mehrere Tage lang jeden Morgen und jeden Abend ausgefüllt wird.
Im Folgenden finden Sie eine Anleitung zu folgenden Punkten:
- Wie sollte man ein Schlaftagebücher verwenden?
- Wie füllt man ein Schlaftagebuch konkret aus?
- Beispiel: Wie sieht ein Schlaftagebuch aus?
- Wie wertet man ein Schlaftagebuch aus?/Wofür sind Schlaftagebücher gut?
- Hier können Sie sich ein Schlaftagebuch herunterladen
Wie sollte man ein Schlaftagebuch verwenden?
Bevor Sie mit dem Führen eines Schlaftagebuches beginnen sollten Sie unbedingt vorher den Schlaffragebogen "Pittsburgher-Schlafqualitätsindex" einmal ausgefüllt haben. Dies ist für die spätere Auswertung wichtig.
Die Schlaftagebücher selber sollten Sie mindestens 14 Tage lang jeden Tag jeweils am Abend unmittelbar vor dem Zubettgehen und am Morgen, unmittelbar nach dem Aufstehen beantworten. Lesen Sie vor dem ersten Ausfüllen sorgfältig die "Anleitung zum Ausfüllen" und beachten Sie vor allem, dass Sie sich bei der Einschätzung der Einschlafdauer, nächtlichen Wachdauer und Schlafdauer nur an ihrem subjektivem Eindruck orientieren sollen und nicht an der tatsächlichen Uhrzeit. Sie können mit dem Schlaftagebuch zu jedem beliebigen Tag beginnen, aber achten Sie darauf, dass Sie sich einen für Ihren Alltag relativ typischen Zeitraum auswählen (also nicht gerade Ostern, Weihnachten oder wenn Sie Urlaub haben). Nach Möglichkeit sollten Sie, wenn Sie die Schlaftagebücher zum ersten Mal führen, noch keine Veränderungen ihres Schlaf-Wach-Verhaltens vornehmen. Dadurch können Sie später viel genauer den Erfolg solche Veränderungen durch weitere Schlaftagebücher bei sich feststellen. Auf keinen Fall sollten Sie wegen dem Führen eines Schlaftagebuches an ihrer bisherigen Medikamenteneinnahme etwas ändern!
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Anleitung zum Ausfüllen der Schlafprotokolle
Unbedingt vor der Erstbearbeitung lesen
Das Schlafprotokoll stellt eine wichtige Informationsquelle dar, um Ihre Schlafstörung genau diagnostizieren und behandeln zu können. Wir möchten Sie daher bitten diese Protokollbögen regelmäßig, vollständig und sorgfältig zu bearbeiten. Dafür brauchen Sie nur wenige Minuten am Abend und am darauffolgenden Morgen.
Die Protokolle sind so aufgebaut, daß Sie jeweils eine ganze Woche im Überblick haben. Beginnen Sie heute Abend, indem Sie die erste Spalte des Abendprotokolles (Frage 1-6) für den zutreffenden Wochentag beantworten. Am nächsten Morgen beginnen Sie mit dem Morgenprotokoll in der gleichen Spalte (Morgenprotokoll) und beantworten die Fragen 7-15. Bitte bearbeiten Sie das Abendprotokoll unmittelbar vor dem Lichtlöschen und das Morgenprotokoll unmittelbar nach dem Aufstehen.
Mit Ausnahme der Zubettgehzeit (Frage 6) und der morgendlichen Aufstehzeit (Frage 14), für die Sie Ihre Uhr benötigen, sind wir an Ihrer subjektiven Einschätzung von Zeiträumen interessiert. So sollen Sie die Zeit, die Sie zum Einschlafen brauchen ebenso wie die nächtlichen Wachliegezeiten und die Gesamtschlafdauer lediglich schätzen.
Zur Bearbeitung des Schlafprotokolles brauchen Sie nachts also keine Uhr! Machen Sie sich keine Gedanken darüber, ob Ihre Einschätzung absolut korrekt ist. Gerade nachts fällt es erfahrungsgemäß sehr schwer zu beurteilen, ob man z.B. eine oder zwei Stunden wachgelegen hat. Wichtig ist ganz alleine Ihr subjektiver Eindruck und nicht die genaue Dauer!
Bei mehreren Fragen (Frage 1,2,5,7 und 8) werden Sie um eine Einschätzung z.B. Ihrer Müdigkeit gebeten. Richten Sie sich hierbei nach der Schulnotensystem (z.B. sehr wach/frisch = 1; sehr müde = 6).
Sollten bestimmte Fragen an einem Tag auf Sie nicht zutreffen, machen Sie einfach keinen Vermerk und gehen zur nächsten Frage über.
Bei Frage 15 werden Sie gebeten, die Medikamente, die Sie am Abend zuvor oder in der Nacht zum Schlafen genommen haben, einzutragen. Wenn Sie regelmäßig das gleiche Medikament einnehmen, brauchen Sie den Namen des Medikamentes nur am ersten Tag anzugeben. An den übrigen Tagen tragen Sie dann nur Dosis und Uhrzeit ein.
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Wie sieht ein Schlaftagebuch konkret aus?
Ein Schlafprotokoll bietet Ihnen einen Überblick über eine ganze Woche. Auszufüllen sind jeweils Fragen, die Sie abends vor dem Zubettgehen und morgens nach dem Aufstehen beantworten sollen.
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Hier können Sie sich ein Schlaftagebuch herunterladen
Das Schlaftagebuch können Sie sich hier als Pdf-Dateien herunterladen:
- Download Schlaftagebuch
Wie wertet man ein Schlaftagebuch aus?/Wofür sind Schlaftagebücher gut?
Nachdem Sie 14 Tage lang ein Schlaftagebuch ausgefüllt haben, können Sie mit der Auswertung beginnen. Zweck des Schaftagebuches ist es, dass Sie quasi zum Wissenschaftler in eigener Sache werden. Durch die genaue Beobachtung und Aufzeichnung Ihrer Schlafstörung ist es möglich, einen Teil der Ursachen, die der Schlafstörung zugrunde liegen, zu erkennen. Für die Auswertung/Analyse der Schlaftagebücher müssen Sie zunächst einige Berechnungen vornehmen, für die Sie am besten einen Taschenrechner hinzuziehen:
1. Berechnung von Mittelwerten und Schlafeffizienz:
Berechnen Sie für die erste und für die zweite Woche getrennt jeweils den Mittelwert für Einschlafdauer, Aufwachhäufigkeit, nächtliche Wachdauer, Schlafdauer, Stimmung am Morgen, Stimmung am Abend, Müdigkeit am Morgen, Müdigkeit am Abend. (Einen Wochenmittelwert berechnen Sie, indem Sie die einzelnen Werte für jeden Wochentag von Montag bis Sonntag addieren und diese Summe durch sieben teilen)
Berechnen Sie die sog. Schlafeffizienz. Das ist das prozentuale Verhältnis von Schlafdauer zu Bettliegezeit. Eine Schlafeffizienz von 50% bedeutet entsprechend, dass Sie die Hälfte der Zeit, die Sie im Bett verbracht haben, wach waren. Als Bettliegezeit gilt die Zeitdauer zwischen erstmaligem Zubettgehen und letztmaligem Aufstehen. D.h. auch wenn Sie abends im Bett lesen, zwischendurch nachts aufstehen oder morgens noch längere Zeit im Bett wach liegen, wird diese Zeit ebenfalls zur Bettliegezeit mitgerechnet. Zur Bettliegezeit müssen Sie zunächst also die Bettliegezeit für jeden Tag bestimmen. Im Folgenden finden Sie ein Auswertungsschema für die Berechnung der Schlafeffizienz. Sie können sich das Auswertungsschema auch als Word-Datei herunterladen. Als zusätzliche Hilfe besteht außerdem die Möglichkeit, sich eine Umrechnungstabelle von Stunden:Minuten in Minuten (z.B. 6h:50 Min = 410 Min) herunterzuladen:
- Download: Berechnungsbogen Schlafeffizienz
- Download: Umrechnungstabelle Stunden in Minuten
Anleitung zur Berechnung der Schlafeffizienz
Übertragen Sie aus den Schlafprotokollen folgende Angaben:
a. Ihre subjektiv eingeschätzte Schlafdauer (Frage 13) für jeden Tag der Woche und zwar in Minuten! Berechnen Sie dann die Summe und teilen Sie diese durch 7. Notieren Sie das Ergebnis im untersten Kästchen.
b. Ihre Bettliegezeit bzw. die Anzahl der im Bett verbrachten Zeit und zwar ebenfalls in Minuten: Hierfür müssen Sie die Differenz zwischen der endgültigen Aufstehzeit (Frage 14) und dem Zeitpunkt, an dem Sie zu Bett gegangen sind (Frage 6) für jeden Tag der Woche berechnen. Beispiel: Wenn Sie um 23:30 Uhr zu Bett gegangen sind und um 7:10 Uhr aufgestanden sind, dann ergibt sich für diesen Tag eine Bettliegezeit von 460 Minuten.
Berechnen sie dann anschließend für alle fünf Tage die Summe und teilen Sie diese durch 7. Tragen Sie das Ergebnis in das untere Kästchen.
c. Berechnen Sie nun Ihre Schlafeffizienz der letzten Woche, indem Sie die durchschnittliche Schlafdauer mit 100 multiplizieren und durch die durchschnittliche Bettliegezeit teilen. Sie bekommen so den prozentualen Anteil an der Bettliegezeit, die Sie auch tatsächlich geschlafen haben.
Schlafeffizienz = (Schlafdauer x 100)/Bettliegezeit) = _________%
2. Beurteilung: Schlafdauer, Einschlafdauer, nächtliche Wachliegedauer, Aufwachhäufigkeit, Schlafeffizienz
Schlafdauer: Eine mittlere Schlafdauer von weniger als 6-6,5h gilt als deutlicher Hinweis für das Vorliegen einer Schlafstörung. Natürlich ist jedoch eine solche Grenzwertdefinition äußerst problematisch, da die Schlafdauer vom Alter abhängig ist, von der gewohnheitsmäßigen Schlafdauer (für einen Langschläfer mit 9h-Schlafbedürfnis sind auch "gesunde" 8h viel zu wenig) und es überhaupt wenig Sinn macht, jemand mit 5h50min als "schlafgestört" zu erklären, jemand mit 6h01min als "nicht schlafgestört". Man darf also solche Grenzwerte nur als ganz grobe Orientierung auffassen (siehe auch: Wie viel Schlaf braucht der Mensch).
Einschlafdauer und nächtliche Wachdauer: Für Einschlafdauer und nächtliche Wachdauer gelten jeweils bis zu 30 Minuten als "normal". Auch hier gilt das für die Schlafdauer gesagte: Für nicht wenige Menschen ist es durchaus normal sehr viel länger oder umgekehrt sehr viel weniger lang wach zu liegen.
Aufwachhäufigkeit: Die Aufwachhäufigkeit nimmt mit dem Alter erheblich zu (siehe Schlaf und Alter). Ein ein- bis dreimaliges Aufwachen ist in aller Regel normal. Sehr viel häufigeres Aufwachen stellt nicht selten (aber nicht immer) einen Hinweis auf eine organische Störung (z.B. periodische Bewegungen der Beine im Schlaf) dar.
Schlafeffizienz: Bei gesunden Schläfern gilt eine Schlafeffizienz von 85-90% als normal. Bei älteren Menschen liegt die Grenze mit 80% noch etwas niedriger. Eine hohe Schlafeffizienz ist aber nicht in jedem Fall gleichzusetzen mit einer guten Schlafqualität.
Nach oben3. Vergleich der Schlaftagebücher mit den Globalschätzungen
Vergleichen Sie Ihre Globalschätzung im Pittsburgher Schlafqualitätsindex in Bezug auf Schlafdauer und Einschlafdauer mit den Mittelwerten der Schlaftagebücher. Sehr häufig stellt man bei diesem Vergleich fest, dass die Werte in den Schlaftagebüchern wesentlich besser sind. Dies hängt mit der Tendenz zusammen, dass wir als Menschen uns eher und besser an die schlechten und weniger guten Sachen erinnern, als an die normalen und eher guten Dinge. Auf diese Art und Weise entsteht dann in der Erinnerung häufig der Eindruck "Der Schlaf war diese Woche wieder katastrophal" oder "Ich schlafe im Durchschnitt nur 3-4h", während man in den Schlaftagebüchern häufig feststellt, dass nur 3 von 7 Nächten einer Woche tatsächlich so katastrophal schlecht waren (was nicht bedeutet, dass die übrigen Nächte besonders gut gewesen sein müssen). Diese Tendenz, die Schlafstörung in der Erinnerung als katastrophaler wahrzunehmen als sie tatsächlich ist, trägt gerade bei chronischen Schlafstörungen häufig mit zu der Aufrechterhaltung bei (siehe: Teufelskreislauf Schlaflosigkeit ).
Nach oben4. Welche Anteile sind gesund:
Überprüfen Sie, ob dem vermeintlich unvorhersehbaren Auftreten schlechter Nächte nicht doch eine gewissen Regelmäßigkeit zugrunde liegt. In den meisten Fällen findet man nämlich, dass es nach zwei, spätestens nach drei Nächten zu einer etwas besseren "Erholungsnacht" kommt. Dies ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass ihr Körper nach wie vor in der Lage ist, die schlimmsten Schlafdefizite auszugleichen.
Da man auch beim Führen eines Schlaftagebuches häufig nur die negativen Seiten sieht, sollten Sie sich für jede Frage des Schlaftagebuches sich bewusst überlegen: Was ist in Ordnung für mich (z.B. Ich habe keine Probleme mit dem Einschlafen; Ich bin trotz geringer Schlafdauer relativ befriedigend leistungsfähig); bzw. Was ist nicht in Ordnung für mich (Ich werde an vier von sieben Tagen zu früh wach).
Nach oben5. Zusammenhang Schlafdauer - Tagesbefinden prüfen
a) Überprüfen Sie, ob eine längere Schlafdauer regelmäßig auch mit einer geringen Müdigkeit bzw. besseren Erholsamkeit am Morgen einhergeht. Wenn Sie feststellen, dass die Erholsamkeit/Müdigkeit am Morgen weitgehend unabhängig sind von der Schlafdauer, ist dies ein wichtiger Hinweis. Ursache hierfür kann u.a. sein:
- Die Schlafqualität ist gestört (Verdacht auf eine organische Störung wie z.B. Schlafapnoe oder Periodische Beinbewegungen oder anderes)
- Eine andere Krankheit (z.B. eine Depression) liegt dem Gefühl von Mattigkeit, Unlust am Morgen zugrunde.
- Ein regelmäßiges Müdigkeitsloch am Morgen kann auch ganz einfach dadurch erklärt werden, dass Sie möglicherweise ein ausgeprägter Abendmensch bzw. Morgenmuffel sind. (siehe: Biologische Rhythmen)
b) Überprüfen Sie in der gleichen Art und Weise auch, ob Ihre eingeschätzte Leistungsfähigkeit am Tage und die Stimmung am Abend ebenso von der vorausgegangenen Schlafdauer abhängig sind. Häufig stellt man bei dieser Überprüfung fest, dass die Annahme, dass man bei unzureichender Schlafdauer den "ganzen nächsten Tag abschreiben kann" nur sehr bedingt zutrifft.
c) Nachdem Sie jetzt geprüft haben, wie stark sich der Schlaf negativ auf den kommenden Tag auswirkt, sollten Sie auch dem umgekehrten Zusammenhang nachforschen, nämlich der Frage, ob sich vielleicht ein Tag mit schlechter Stimmung und/oder Leistungsfähigkeit negativ auf die folgende Nacht auswirkt.
Nach oben6. Haben Sie eine "gute" Schlafhygiene?
Die folgenden Auswertungen beziehen sich vor allem darauf, ob Sie über eine gute Schlafhygiene verfügen: Lesen Sie begleitend zur Auswertung den entsprechenden Abschnitt: Schlafhygiene: Regeln des gesunden Schlafes!
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a) Beurteilung der Bettliegezeit:
Überprüfen Sie auch, ob die Einschätzung der Bettliegezeit in der Globalschätzung (auch die müssen Sie aus der Zubettgeh- und Aufstehzeit zuvor berechnen) mit der tatsächlichen mittleren Bettliegezeit in den Schlaftagebüchern übereinstimmt. Nicht selten neigt man als Betroffener dazu, durch ein Ausdehnen der Liegezeit mehr Schlaf zu bekommen, ohne dass dies einem unmittelbar bewusst ist. Wenn man unter Ein- und/oder Durchschlafstörungen leidet, sollte die Bettliegezeit keinesfalls mehr als 8h, besser sogar nur 7h betragen. Längere Liegezeiten von 9 oder mehr Stunden führen häufig automatisch zu Schlafproblemen. -
b) Regelmäßigkeit der Zubettgeh- und Aufstehzeit:
Überprüfen Sie für Zubettgeh- und Aufstehzeit jeweils: Was ist der früheste Zeitpunkt in der Woche gewesen, welches der Späteste. Die Differenz sollte im Sinne einer gesunden Schlafhygiene nicht mehr als 1h betragen. Natürlich neigt man gerade am Wochenende dazu, später aufzustehen und evtl. auch später zu Bett zu gehen. Überprüfen Sie, ob sich dies nicht nachträglich auf ihren Schlaf auswirkt. Sehr häufig sind gerade die Nächte von Sonntag auf Montag (bzw. nach Nächten, wo man sich mal so richtig ausgeschlafen hat, wesentlich schlechter als der Gesamtwochenmittelwert.
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c) Mittagsschlaf:
Wenn Sie nur gelegentlich Mittagsschlaf gehalten haben, überprüfen Sie, ob die Nächte nach einem solchen Mittagsschlaf schlechter/besser sind als Nächte nach Tagen ohne Mittagsschlaf.
Prüfen Sie weiter, ob nach Tagen, an denen der Mittagsschlaf besonders lang oder nach 15 Uhr war (auch wenn es nur wenige Minuten "Dösen" waren"), es möglicherweise viel eher zu Ein- und Durchschlafproblemen gekommen ist.
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d) Alkohol:
Manchmal stellt man erst durch das Führen eines Schlaftagebuches fest, dass der vermeintlich gelegentliche Genuss von einem Glas Wein/Bier tatsächlich ein höchst regelmäßiger ist. Mehr zu den Auswirkungen von Alkohol finden Sie unter "Schlafhygiene". Überprüfen Sie, wenn Sie mehrmals in der Woche Alkohol getrunken haben, ob diese Nächte in Bezug auf Aufwachhäufigkeit, nächtliche Wachdauer und/oder Erholsamkeit schlechter sind als Nächte ohne vorherigen Alkoholkonsum.
Wenn Sie die Erfahrung machen, dass schon mäßiger Alkoholkonsum sich stark nachträglich auf ihre Erholsamkeit am Morgen auswirkt, kann dies auch ein Hinweis für eine schlafbezogene Atmungsstörung sein (siehe Tagesschläfrigkeit/Schlafapnoe ), da Alkohol schon in geringen Dosen zu einer Verdoppelung von Schnarchen, Dauer und Häufigkeit nächtlicher Atempausen führt.
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e) Müdigkeit am Abend
Sind Sie ausreichend müde/schläfrig gewesen, wenn Sie am Abend zu Bett gingen oder liegt Ihr Mittelwert eher bei 2-3, also "relativ wenig müde"? Für diese geringe Müdigkeit am Abend gibt es verschieden Erklärungsmöglichkeiten:
- Wenn Sie sich am Abend richtig schläfrig fühlen, diese Schläfrigkeit aber schlagartig verschwindet, sobald Sie im Bett liegen, dann ist hierfür häufig der Teufelskreislauf der primären Insomnie verantwortlich: Ihr Körper hat gewissermaßen gelernt, das Bett und die kommende Nacht wie einen "Feind" zu betrachten.
- Geringe Müdigkeit beim Zubettgehen kann auch die Folge von kurzem Dösen am Abend vorm Fernseher sein
- Bei Abendmenschen stellt sich eine echte Schläfrigkeit aufgrund ihres biologischen Rhythmus nur zögernd ein.
7. Schlafmittel
Wenn Sie Schlafmittel nur gelegentlich nehmen, können Sie mit Hilfe der Schlaftagebücher überprüfen, ob die Nächte, in denen sie ein Schlafmittel genommen haben, wesentlich besser sind, als diejenigen, in denen Sie ohne Medikament ausgekommen sind.
8. Und wie geht es jetzt weiter?:
Schlaftagebücher als Kontrollinstrument für die Therapie Ihrer Schlafstörung: Nachdem Sie die Auswertungsschritte 1-7 durchgegangen sind, werden Sie vielleicht Hinweise dafür gefunden haben, wie sie selber zur Aufrechterhaltung Ihrer Schlafstörung beitragen (z.B. regelmäßiger Alkoholkonsum bei Durchschlafstörungen). Wenn Sie solche aufrechterhaltenden Faktoren verändern, ist es wichtig, dass sie weiterhin Schlafprotokolle führen. Die Erfolge solcher Verhaltensänderungen stellen sich nämlich nur sehr langsam erst nach mehreren Wochen ein. Häufig hat man dann schon vergessen, wie die Nächte vor zwei Monaten ausgesehen haben und bekommt den Eindruck, dass sich eigentlich nichts verändert hat. Hier ist es dann hilfreich, das aktuelle Schlafprotokoll erneut zu analysieren, d.h. die entsprechenden Mittelwerte und die Schlafeffizienz zu berechnen und diese mit den ursprünglichen Ausgangswerten zu vergleichen. Beachten Sie, dass Sie bei chronifizierten Schlafstörungen nicht mit schnellen Erfolgen rechnen dürfen. Wenn Sie z.B. zwei Monate lang konsequent darauf achten, nicht mehr als 7h im Bett zu liegen (sog. Schlafkompression ), dann ist es schon ein großer Erfolg, wenn z.B. Nächte mit einer Schlafdauer unter 5h nur noch 2x/Woche statt 3-4x/Woche auftreten. Beachten Sie aber auch, dass entsprechende Verhaltensänderungen sich nachteilig auf Sie auswirken können, wenn Sie eine ganz andere Form z.B. eine organisch bedingen Schlafstörung aufgrund periodischer Beinbewegungen haben. Sie sollten daher nach Möglichkeit entsprechende therapeutische Veränderungen erst nach Absprache mit Ihrem behandelndem Arzt/Therapeuten vornehmen.