Schlaf und Alter
bzw.
Schlafveränderungen im Alter
Der folgende Text ist mit freundlicher Genehmigung des Hogrefe-Verlages dem Buch "Schlaftraining - Ein Therapiemanual zur Behandlung von Schlafstörungen" entnommen.
Das Schlafbedürfnis und die Schlafdauer von schwankt von Person zu Person sehr stark. Besonders starke Abweichungen findet man jedoch, wenn man verschiedene Altersstufen miteinander vergleicht:
Während Neugeborene noch ca. 20 Stunden des Tages schlafend verbringen, sinkt das Schlafbedürfnis im Laufe der Kindheit und Jugend auf 7-8 Stunden. Zu einer ersten Verschlechterung der Schlafqualität kommt es bereits zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Hier beginnt man häufig das erste Mal festzustellen, daß man z.B. regelmäßig nachts wach wird. Bei Frauen kommt es häufig mit dem Klimakterium zu einer weiteren Verschlechterung. Ab dem 5 Lebensjahrzehnt kann die Schlafdauer weiterhin abnehmen. Nicht nur die absolute Schlafdauer, auch die Schlafarchitektur verändert sich teilweise erheblich im Alter:
So wird der Anteil des Tiefschlafs und auch des REM-Schlafs geringer (bei einigen älteren Menschen fehlt der Tiefschlaf fast vollständig) und die Aufwachhäufigkeit nimmt erheblich zu.
Der Schlaf wird insgesamt brüchiger und oberflächlicher, der Schlaf-Wach-Rhythmus instabiler. Das Bedürfnis, tagsüber ein Nickerchen zu halten, wächst. Kein Wunder, dass der Schlaf zunehmend als ein Problem erlebt wird. Dabei handelt es sich um typische, anscheinend biologisch bedingte Prozesse, keineswegs um eine krankhafte Erscheinung. Auch in diesem Punkt haben allerdings Forschungsergebnisse gezeigt, dass man selbst in einen solchen Veränderungsprozess (ähnlich wie z.B. hinsichtlich der körperlichen Fitness) eingreifen kann. Ältere Menschen, die körperlich aktiv und geistig wach bleiben, ihren Tagesablauf durch Unternehmungen gut ausfüllen, sich Ziele und Aufgaben setzen, schlafen viel besser als Gleichaltrige mit einem passiven, langweiligen, "auf Sparflamme" eingestellten Tag.