Absetzen von Schlafmitteln?

 

Grundsätzlich gilt folgendes:
Eine Veränderung in der Dosierung bzw. ein vollständiges Absetzen eines Medikamentes sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Das Absetzen darf nicht abrupt erfolgen (siehe unten: Absetzpläne)

Gründe für das Absetzen von Schlafmitteln:

Absetzpläne:

Schlafmittel werden ausschleichend abgesetzt, indem die Dosis kontinuierlich verringert wird. Hierdurch werden Entzugseffekte abgemildert oder ganz vermieden. Die Dauer des Ausschleichens richtet sich nach der Dauer der Einnahme. Sie kann sich über mehrere Monate hinziehen (bei zuvor jahrelanger Schlafmitteleinnahme) oder über Wochen (bei zuvor mehrmonatiger Einnahme) oder über Tage (bei zuvor Einnahme über wenige Wochen). Je nach Patient kann das Ausschleichen schneller oder langsamer erfolgen als in den unten angegebenen Empfehlungen. Wichtig ist eine entsprechende Kontrolle z.B. anhand von Schlaftagebüchern durch den behandelnden Arzt. Nach unseren Erfahrungen kann es allein aus psychologischen Gründen bei jedem Schritt des Ausschleichens zu einer kurzfristigen Verschlechterung des Schlafes für 1-3 Nächte kommen. Hierauf ist der Patient entsprechend vorzubereiten, damit er nicht vorschnell zu der alten Dosis zurückkehrt.

 

Die Schlafmediziner Göran Hajak und Eckart Rüther ("Insomnie", Springer-Verlag 1995) geben für das Ausschleichen von Schlafmitteln folgende Empfehlungen:

Ausschleichen bei Kurzzeiteinnahme (wenige Wochen):

Ausschleichen bei Langzeiteinnahme (Monate bis Jahre):

Als Absetzzeitraum wird hier folgendes empfohlen:

 

Nach unseren eigenen Erfahrungen zeigen sich die geringsten Probleme beim Ausschleichen, wenn der Absetzprozess im Rahmen einer nichtmedikamentösen Therapie erfolgt. Man beginnt hier zunächst bei unveränderter Medikation mit der nichtmedikamentösen Therapiemaßnahme (z.B. Schlafrestriktion), bis sich ein deutlicher Effekt auf die Schlafstörung zeigt und beginnt dann das Schlafmittel nach einem der oben angegebenen Absetzpläne zu reduzieren.

 

*) Ein Ausschleichen von Medikamenten über Jahre kommt in der Realität äußerst selten vor. In aller Regel kann durch eine begleitende Therapie (medikamentös/nichtmedikamentös) die Ausschleichdauer von Schlafmitteln erheblich verkürzt werden.